Häufig verwendete Reagenzien und ihre Eigenschaften
Salpetersäure
- Oxidierende Säure
- Mineralisierung von organischen Proben geht mit der Bildung von Kohlendioxid einher (CH2)n+ 2HNO3 —> CO2 + 2NO + 2H2O
- Kommt häufig in Mischung mit H2O2 oder HCl, HF vor
- Siedepunkt: 122°C (HNO3 65%)
- Dampfdruck: ~25 bar (bei ~225°C)
- Leichte Aufreinigung mittels Subboiling
- Meisten Nitrate sind gut wasserlöslich
Wasserstoffperoxid
- Erhöht Oxidationspotential durch Bildung von Sauerstoff während des Zerfalls 2H2O2 —> 2H2O + O2
- Reoxidiert NOX zu NO3- und unterdrückt hierdurch Bildung der für Salpetersäure typischen, gelben Stickoxide.
- Typische Mischung HNO3 : H2O2 = 4:1
Salzsäure
- Nicht oxidierende Säure
- Siedepunkt: 84°C
- Dampfdruck: ~25 bar (bei ~205°C)
- Löst Salze schwacher Säuren (Carbonate, Phosphate, Borate)
- Aufschluss von Eisen-Legierungen
- Leichte Aufreinigung mittels Subboiling
- Die meisten Chloride sind gut wasserlöslich
Königswasser
- HCl : HNO3 = 3:1
- Bildet NOCl und setzt Chlor als aktive Komponente frei: 2NOCl —> 2NO + Cl2
- Dampfdruck: ~25 bar (bei ~200°C)
- Aufschluss von Edelmetallen, Sulfiden
- Sollte immer nur frisch verwendet werden
Flusssäure
- Nicht oxidierende Säure
- Zersetzung von Silikaten SiO2 + 6HF —> H2SiF6 + 2H2O
- Siedepunkt: 108°C (HF 40%)
- Dampfdruck: ~25 bar (bei ~240°C)
- Leicht Aufzureinigen mittels Subboiling
- Aufschluss von Mineralien, Erzen, Boden, Gestein und Pflanzen
- Komplexierung zur Maskierung freien Fluorids vor der weiteren Verwendung der Lösungen notwendig
Borsäure
- Komplexierung von freiem Fluorid H3BO3 + 3 HF -> HBF3(OH) + 2 H2O
- 6mL gesättigte Borsäurelösung pro mL HF
Schwefelsäure
- Stark oxidierende Säure
- Dehydration organischen Materials, v.a. Kunststoffe
- Siedepunkt: 340°C (H2SO4 98 %)
- Dampfdruck: vernachlässigbar
- Aufschluss von Kunststoffen, Erzen, Mineralien
- Sulfatsalze der Erdalkalielemente schwer löslich
Phosphorsäure
- Oxidierende Säure
- Siedepunkt: 296°C bei 983 hPa
- Dampfdruck: vernachlässigbar
- Durch Reduktion des Dampfdrucks der Gesamtsäuremischung höhere Aufschlusstemperaturen realisierbar